Samstag, 1. März 2008
Sturmwarnung
Ich werde wach, vermutlich weil ich Durst habe und zur Toilette muss. Draussen ist es stockdunkel und der Sturm bläst in Böen den Regen gegen das Fenster. Dieses Zimmer, das mir so vertraut sein sollte (hier habe ich vor einer halben Ewigkeit meine Frau zum ersten Mal geküsst), ist mir seltsam fremd. Ich drehe mich um und blicke die beiden Menschen an, die ich am meisten liebe. Sie liegen neben mir auf dem viel zu engen Schlafsofa. Das Gefühl des Fremdseins verschwindet nicht. Langsam taucht es auf und grinst mich an. Das Panikgollum
Ich will es packen, doch es ist glitschig wie ein nasser Fisch. Der Magen wird zu einem schweren, dicken Kloss. Gedanken schiessen mir durch den Kopf wie ein Lasergefecht in einem Star Wars Film. Ich kann sie nicht erfassen, denn sie sind viel zu schnell verloschen. Ich lege meinen Kopf an den Kopf des Kindes und schliesse die Augen. Komm Schlaf, komm wieder. Draussen erhebt sich der Sturm langsam zum Orkan. Blitze jagen durch die Nacht und Donner grollt. Wie soll man da einschlafen? Irgendwann muss es dennoch gelungen sein, denn als ich das nächste Mal bewusst etwas wahrnehme, klingen Geräusche aus der Küche. Es riecht wunderbar nach Kaffee. Meine beiden Süßen blicken mich an. Sie nehmen mich in den Arm. Ich schaue mich um. Das Gollum scheint verschwunden. Irritation bleibt zurück.
Vielleicht war es nur der Sturm. Oder zu viel Altbier vor dem Einschlafen. Man waas et nisch...

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