Montag, 20. Oktober 2008
Zurück in der Realität
Wir befinden uns im Jahre 2008 nach Christi Geburt. Ganz Fußballdeutschland wird vom Dreigestirn Bayern, Werder und Schalke beherrscht. Ganz Fußballdeutschland?? Ein von unbeugsamen Badensern bevölkertes Dorf hört nicht auf, den Seriensiegern Widerstand zu leisten. Das Einzige wovor sie Angst haben, ist dass SAP die Finanzkrise auf den Kopf fällt. };-)
Gut, Spaß beiseite, die Bayern und Werder spielen bisher in dieser Saison ohnehin keine nennenswerte Rolle und Schalke? Naja... das Dorf hingegen sorgt mit vielen Toren für Furore (Ibisevix scheint als Kind in den Topf mit dem Torzaubertrank gefallen zu sein).
Hannover allerdings seit 10 Heimspielen unbesiegt und zuletzt mit dem 1:0 über die "großen" Bayern auch mit Selbstbewusstsein, so dachte ich mir, es wird sicher eine unterhaltsame Partie, mache mich also auf die 400km zum Heimspiel. Unterhaltsam?? Naja, wenn man TSG-Fan ist, dann sicher. Unterhaltsam für 96-Fans höchstens die Slapstick-Einlagen der gesamten Defensivabteilung und die Glanzparaden des Ersatztorhüters. Gut, nun ist der Fromlowitz jung und hat lange nicht gespielt, da kann man das eventuell noch verzeihen, was sich die gestandenen Stammspieler außer dem Übergangskapitän und unserem Ungarn allerdings bei ihrer "Leistung" gedacht haben? Man weiß es nicht.
Ganz anders die erfrischend aufspielenden Jungmillionäre des Herrn Hopp. Das war attraktiver Angriffsfußball wie man ihn von meinem Lieblingstrainer kennt.
Was ich grundsätzlich von dem "Projekt Hoffenheim" halte, spielte da auch keine Rolle. Ebensowenig wie ich nachvollziehen kann, weswegen man die Mutter von Herrn Hopp beleidigen muss, weil einem dessen Erfolgskauferei nicht passt. Seine Vorgehensweise bei dem Thema verstehe ich jedoch genauso wenig.
Die Tatsache, dass die TSG Hoffenheim allerdings trotz der neuerdings extra betonten 1899 im Vereinsnamen wohl eher beim T und bei anderem S als Fußball Tradition hat, zeigte sich dann im extrem enttäuschenden Zuspruch der eigenen Anhänger. Noch nie seit ich in Hannover Bundesligafußball gucke (das erste Mal ist immerhin auch schon weit über 20 Jahre her), habe ich derart wenige Menschen im Gästebereich gesehen (natürlich konnte ich auch nicht in den VIP-Bereich hineinsehen). Der Erfolg wurde wohl schneller zusammengekauft, als das Umfeld wachsen konnte. Wie auch immer, diese Firma wird wohl auch am Ende der Saison noch ein Wörtchen mitreden, wenn es um die Vergabe der internationalen Startplätze geht, denn die Mannschaft ist heiß und will jedes Spiel gewinnen. Eine Einstellung, die ich bei meiner Lieblingself am Samstag schmerzlich vermisst habe. Dass unser Trainer Ibisevic damals nach Aachen geholt hat, ist wohl Ironie des Schicksals };-)
Nun, für mich hatte das Wochenende trotzdem sehr schöne Seiten, da ich alleine mit Mademoiselle unterwegs war und wir so mal seit langem wieder richtig viel Zeit zusammen verbracht haben.

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15.10.2008 | 11:45 Uhr
Hannover 96-Presseservice: Danke Hoffenheim: 96 erhält Gästekarten

Hannover (ots) - Zum kommenden Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim bietet Hannover 96 ein zusätzliches Ticketkontingent an. Da die Kartennachfrage der Gäste überschaubar ist, können 96-Anhänger ausnahmsweise Tickets für den Stehplatzbereich S18/S19 erwerben. Hoffenheims Anhänger werden in einem separaten Block platziert.

Die Karten mit dem Aufdruck "Fankarte H96" kosten 13 Euro und sind ab sofort in allen Vorverkaufsstellen und im OnlineTicket-Shop erhältlich.

Hannover 96 bedankt sich noch einmal ausdrücklich bei der TSG 1899 Hoffenheim, durch deren Kooperation und Unterstützung diese außergewöhnliche Lösung möglich geworden ist.

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Gut,
mir ist Bundesliga-Fussball und die ganze schaltragende Vereinsmeierei schon immer extrem gleichgültig gewesen. Von daher kann ich viele Vorbehalte gegen Herrn Hopp und seine Hoppenheimer einfach nicht nachvollziehen - und schon gar nicht den Vorwurf, dass die TSG nicht schon vor dem Bananenkrieg Achtzehnvierzehn um die Meisterschale mitgekickt hat. Frei nach Tucholski würde ich sagen, Tradition ist Bullshit, man kann eine Sache auch hundert Jahre lang falsch machen.

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Bei der Kritik an Hoffenheim geht es (zumindest mir) nicht um den Traditionsbegriff. Das hat zwar schon einige positive Nebeneffekte (nämlich eine gewachsene Fanstruktur, die auch da ist, wenn es mal nicht so läuft, weil man eben schon immer da war), aber ansonsten kann man sich dafür nix kaufen. Ich finde es halt nicht sehr sportlich, wenn man den kompletten Erfolg gekauft hat. Dass Fußball heute viel Geld kostet, ist mir bewusst, aber wenn dieses Geld wie bei fast allen anderen Vereinen durch Sponsoren fließt, dann muss man sich zumindest sportlich erstmal in eine Situation begeben, die es ermöglicht mehr Sponsorengelder zu generieren. Dies ist bei Hoffenheim nie der Fall gewesen. Der Erfolg ist von Anfang an nur auf den Millionen von Herrn Hopp aufgebaut. Ein Sponsor hätte niemals so viel Geld in einen unbedeutenden Dorfclub gesteckt, um ihn aus den Niederungen des Fußballs nach oben zu führen. Hat halt für mich einen unsportlichen Beigeschmack. Davon ab, in Hoffenheim wird aber eine sehr gute Arbeit geleistet, denn man kann Millionen natürlich auch falsch ausgeben. Und ich wollte ja auch auf das Thema eigentlich gar nicht weiter eingehen, denn die Trauervorstellung, die meine Mannschaft abgeliefert hat, interessiert mich viel mehr als Hopps Spielzeug.

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Gut, ich will diesen Nebenschauplatz
dann auch nicht über Gebühr auswalzen. Aber zumindest sollte man in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass die Option Hoffenheim der Plan B oder C gewesen ist, nachdem in Mannheim tragfähige Lösungen (Fusion Waldhof/VfR) an lauter verbohrten Traditionalinskis gescheitert sind. Die können sich auf ihre Traditionspflege jetzt in verranzten Vereinsheimen, wo das fließende Wasser nicht ausm Hahn sondern von der Decke runterkommt, einen von der Palme wedeln.

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Sprechen Sie jetzt von diesem völlig heruntergekommenen Altbau in Mannheim??? };-)
Aber Fusion, das ist so ein Ding. Fußball ist eben mehr als kühle Rechnerei. Und der VfR und Waldhof, das ist wie Kölsch und Alt, wie Düsseldorf und Köln. Das geht halt nicht zusammen. So rein emotional. Und auch wenn Sie es vermutlich nicht verstehen, ohne Emotionen, da ist doch Fußball auch nix anderes als Golf... };-)

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Nein,
ich dachte da eher an die SVW-Einrichtungen im Alsenweg. Wobei ich die emotionale Komponente ansatzweise schon nachvollziehen kann, es klemmt ja auch bei Firmenfusionen oft genug daran, die unterschiedlichen Unternehmenskulturen unter einen Hut zu bringen. Ich bin aber - gerade als Mannheimer Lokalpatriot - der Meinung, die Chance wäre da gewesen, die Kräfte zu bündeln für das größere Ganze - gerade auch im Vorfeld des Stadtjubiläums 2007 und dem ganzen damit verbundenen Um- und Auftrieb für die Stadt und die Region. Da ist viel gescheitert an persönlichen Eitelkeiten und Egoismen von Leuten, die halt ungestört weiterwurschteln wollten wie bisher.

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Ich kenne jetzt die Rivalitäten zwischen dem VfR und Waldhof nur vom Hörensagen, aber das was einem so zu Ohren kommt, klingt nicht danach, als wenn man diese beiden Vereine zusammenbringen könnte, ohne dass es zu großen Problemen zwischen den jeweiligen Anhängern kommen würde.
Wusste auch gar nicht, dass Sie ein Mannheimer sind.

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Diese Info
ist im Nick (MA-RK 793 war mal mein Kfz-Kennzeichen) auch bisschen versteckt. Richtig ist natürlich, dass der harte Kern der jeweiligen Anhänger mit dieser Idee ein ziemliches Problem hatte. Aber von wievielen, beziehungsweise wenigen Leuten reden wir da überhaupt? Diese vernagelte Spacko-Inzucht war doch mit dafür verantwortlich, dass sich nicht mehr (und andere) Leute für das Fußballgeschehen vor Ort erwärmt haben. Die großstädtische Lösung hätte so viel (und anderes) Anhängerpotenzial mobilisiert, dass die Ewiggestrigen beider Vereine nicht mehr so die Rolle gespielt hätten. Aber das war natürlich auch genau deren Sorge, weswegen diese Lösung auf alle Fälle torpediert werden musste. Die Knallchargen aus beiden Vereinen und Fanlagern können sich jetzt gratulieren, dass dieser Kelch an ihnen vorüberging und sie auch weiterhin unter sich bleiben können in ihrer Fünft- oder Sechstklassigkeit.

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*lach* Ja, jetzt wo Sie es sagen, sehe ich es auch. Was sollte das auch sonst sein als ein Kfz-Kennzeichen };-)

Vernagelte Spacko-Inzucht??? So kenn ich Sie ja gar nicht. *kicher* Dafür, dass Sie es nicht so mit Fußball haben, ereifern Sie sich aber ganz ordentlich. Nicht dass ich die Waldhöfer irgendwie in Schutz nehmen will, für mich die unangenehmste Fangemeinde, die ich in der ganzen Zeit erleben durfte (neben ihren Freunden aus Braunschweig). Mit dem VfR hatte ich nie zu tun, kann ich also nicht beurteilen.

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Naja,
richtig ist, dass ich selber mit dem ganzen Zirkus nicht viel am Hut hatte. Ich war aber zumindest nahe genug dran, um zu mitzubekommen, dass der SVW mit seinen Fanbetreuern auch nie wirklich daran interessiert schien, mehr Leute von jenseits des klassischen Benzbaracken-Blocks mit ins Boot zu holen. Dabei war das Interesse seitens vieler Leute in meinem näheren und weiteren Umfeld (gerade auch bei Frauen!) da, bei den Heimspielen und später auch auswärts Spaß zu haben, wenn auch nicht im Sinne von "wir veranstalten jetzt bürgerkriegsähnliche Zustände in Darmstadt oder Offenbach", sondern eher in dem Sinne, wie Sie es beschreiben. Irgendwie gewann man aber seitens der normalen Nichthools alsbald den Eindruck, als sei man nicht nur bei den Hardcore-Hools, sondern auch überhaupt auf der Tribüne nicht so wohlgelitten. Dabei rede ich hier nicht von Schnöseln mit Schlips mit ihren Prada-Schnitten, sondern Leuten wie Ihnen und mir, wenn ich uns da einfach mal so ferndiagnostisch in eine Schublade packen darf. Uns wäre der VfR in seiner bisherigen Form vermutlich zu bürgerlich-betulich gewesen, aber geschickt gemanagt hätte ein fusionierter MA-City-Verein das Potenzial gehabt, so was wie das St. Pauli des Südens zu werden.

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So wie das von H. Mark beschrieben wird, ist dem kaum etwas hinzuzufügen, er hat genau die richtige Wortwahl getroffen. Hopp hatte nie daran gedacht, einen Alleingang durchzuziehen, er wollte etwas Großes für die gesamte Rhein-Neckar-Region schaffen. Die Widerstände, auf die er in Mannheim stieß, waren enorm und seinem Bestreben ganz und gar unwürdig. Dann wollte er das Stadion in Heidelberg bauen, auch dies stieß auf breite Ablehnung. Er ließ sich dennoch nicht entmutigen. Zum Glück! Alles schaut nun nach Hoffenheim, kein Rhein-Neckar-Kreis wird genannt, allenfalls noch Sinsheim. Ich finde das alles überaus sympathisch, das ausgewählte Personal, die charakterstarken Spieler, die wachsende Fankultur, die wie H. Mark es beschrieb, den alten Muff von vor hundert Jahren hinter sich läßt, all dies zeugt von sehr klugem Einsatz der Millionen. Es ist eine wahre Freude diesen ehrgeizigen, motivierten Spielern zuzuschauen, und das ist es doch, was letztendlich zählt.

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Ich stimme Ihnen komplett zu, dass es Spaß macht, dieser Mannschaft beim Fußballspielen zuzuschauen (wie allen Mannschaften, die ich unter Rangnick gesehen habe), warum man aber in hundert Jahren gewachsene Fußballkultur als alten Muff bezeichnen muss und lieber eine "WM 2006"-ähnlichen Eventkultur anstreben sollte, das geht mir nicht in den Kopf. Mannheim hat (wie ich schon schrieb) das unangenehmste Publikum, das ich persönlich je beim Fußball erlebt habe, aber so eine "Fankultur", wie sie derzeit in Wiesbaden oder Hoffenheim entsteht, das ist nix für mich. Sollte das zur Regel werden, geh ich nur noch zu U23 Spielen, bei denen diese ganzen Eventspackos (um mal Herrn Marks nettes Wort zu verwenden) nicht zu finden sein werden };-)
Was mich auch etwas verwirrt, ist dass von Hopp-Freunden immer das Argument angeführt wird, er würde sich ja schließlich deswegen so engagieren, weil die TSG, der Verein sei, in dem er selbst war und dass es somit eine Herzenssache sei. Dann aber verstehe ich nicht, wieso zuerst Mannheim und das Kunstprodukt FC Heidelberg sein Ziel waren. Wie gesagt, diese schöne neue Fußballwelt mit kleinkindkompatiblen Fankurven und rein aus pragmatischen Gründen künstlich erstellten Konstrukten (z.B. SV Wehen-Wiesbaden) ist nix für mich. Das geht in Richtung US-Sport, demnächst wird der Abstieg in der Bundesliga komplett abgeschafft (man ist gern unter sich) und wenn man woanders höheres Kundenpotential sieht, zieht der Verein halt um (in der DEL beim Eishockey ist das ja alles schon da).
Aber dann nicht mehr mit mir.

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Ich streichel Ihnen mal lieb über den Kopf. So schlimm ist das doch alles gar nicht! Was haben Sie gegen kleinkindkompatible Fankurven? Es heißt doch immer, Kinder sind die Zukunft. Aber ohne Witz, warum sollte in den Stadien nicht eine Atmosphäre herrschen, in der sich alle fußballbegeisterten Menschen wohlfühlen können? Soll es ein Privileg des "altehrwürdigen, zünftigen Traditionsfans" bleiben? Wäre ja ganz schön egoistisch!
Hopp ist Entrepreneur im besten Sinne und sein oberstes Ziel war es, die Region weiterzubringen. Er sah diese ganzen Debatten über einen Dorfclub voraus, deshalb zuerst Mannheim oder Heidelberg. Hätte er sich von all diesen Nullcheckern abhalten lassen sollen, das zu tun, was er tat?

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Ich schrieb nicht, dass in Stadien eine Atmosphäre herrschen soll, in der sich fußballbegeisterte Menschen nicht wohlfühlen können. Um Himmels Willen, ich will ja später mit Mademoiselle (wenn sie Lust hat) auch ins Stadion gehen können. Ich sprach von den Fankurven und nicht von den Langnese Familienblocks. Viele Maßnahmen der letzten Jahre sind aber dazu gedacht, die Fankurven umzuwandeln, so dass dort das gleiche Publikum Platz findet wie in den anderen Teilen des Stadions. Das zerstört in der Tat die Dinge, die für mich und viele andere einen großen Teil des Stadionbesuchs ausmachen. In England, wo die Eintrittspreise alleine dafür sorgen, dass der klassische Fan inzwischen niht mehr im Stadion ist, kann mn dasgut feststellen. Wenn man die Stimmung in den Stadien der Premiere League mit der Stimmung von vor 10 Jahren vergleicht, ist nix mehr übrig.
Ich finde diese Entwicklung traurig, wenn nur noch Kunden in die Arenen laufen und keine leidenschaftlichen Fans mehr, werden die Vereine spätestens dann die Quittung bekommen, wenn entweder Fußball nicht mehr so angesagt ist wie momentan oder man sportlich in Probleme kommt und das Eventpublikum sich dann eben einem anderen Verein oder einer anderen Sportart zuwendet. Herr Hopps Projekt mag aus seiner Sicht eine tolle Sache sein, viele Fans sehen es aber als einen weiteren großen Schritt in die Richtung, die ich oben beschrieben habe. Wenn es sich nicht aufhalten lässt, dann soll es halt so sein, aber dann halt nicht mehr mit mir. Wenn ich in absehbarer Zeit zu einem Konstrukt gehen muss, dass nur noch den Namen Hannover 96 trägt, ansonsten aber nichts mehr mit dem e.V. zu tun hat, dann ist für mich dort Schluss.
Ach ja, die Region... damit wird auch gerne gerechtfertigt, dass weiterhin Millionen an Steuergeldern pro Jahr in den 1.FC Kaiserslautern gepumpt werden, der unbedingt (auch wegen der Region) eine WM-Arena hingestellt bekommen musste, die er jetzt nicht bezalen kann. Macht ja nix, die Stadt und das Land fangen das ja auf, wegen der REGION. Insofern ist es natürlich schon besser, wenn das ein Privatmann mit seinem Privatvermögen macht...

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Der optimale Publikumsmix
ist zum einen ein Gesamtspagat für die gesamte Bundesliga und zum anderen natürlich auch eine regionale Herausforderung für jeden Einzelverein an seinem Standort. Die Gefahr, dass ein regionaler Verein im Delta jetzt nur noch X 5-Fahrer mit VIP-Ticket von SAP, Roche Diagnostics oder der betriebswirtschaftlichen Fakultät der Elite-Uni anzieht, hätte ich bei einem MA-Cityklub deutlich weniger dramatisch gesehen als bei der jetzigen Umland-Lösung. Ich wäre auch der letzte, der dafür plädiert hätte, die gewachsene Fankurven-Kultur zugunsten von sagenwirmal alleinerziehenden Strickbloggerinnen samt Nachwuchs zu planieren. Sollen die ihre Kids doch meinetwegen im Smaland der Sandhöfer oder Waldorfer IKEA-Filiale bespaßen oder in den Europa-Park nach Rust fahren. ;-) Aber auf die spezifische Traditionspflege, wie sie von Teilen der Waldhof-Anhänger gepflegt wird, könnten weite Teile der Delta-Bewohner gerne verzichten.

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"Aber auf die spezifische Traditionspflege, wie sie von Teilen der Waldhof-Anhänger gepflegt wird, könnten weite Teile der Delta-Bewohner gerne verzichten.

Vermutlich auch die meisten Menschen der Regionen, in denen diese Anhnger zu Gast sind... };-)

Und zu den Strickbloggerinnen: HAHAHAHAHA! Großartig...

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Wieso haben Sie eigentlich solche Angst, dass die "Kunden", die in die Arenen laufen, keine leidenschaftlichen Fans sein könnten? Als Sie zum Hannover-Fan wurden, war der Verein bereits groß. Warum haben Sie sich keinen kleinen Ortsverein gesucht, mit dem Sie hätten mitfiebern können, nach und nach aufzusteigen? Den Hoffenheimer Fans wird jedoch vorgeworfen, nur wegen des Riesenerfolges Fan zu sein. Genau wie Sie Ihren Heimatverein unterstützen, so tun wir es hier auch.
Im übrigen kann man nur hoffen, dass sich sehr viele Strickbloggerinnen in der Sinsheimer Fankurve einfinden werden, da ja alle anderen im VIP-Bereich sitzen.

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Frau Grasdackel, ich bin jetzt Ewigkeiten dabei und nehme den Wandel doch wahr. Insbesondere seit der WM 2006. Das ist ein anderes Publikum. Unkritischer, werbejinglesakzeptierend, den Sport nur teilweise verstehend, etc. Aber man muss ja dabei sein, wenn da alle hingehen und Fußball ist tooootal in. Auch in Hannover seit dem Wiederaufstieg.
Im Übrigen finde ich die Tatsache, dass der Streit zwischen dem Bundestrainer und einem Nationalspieler eine wichtige Rolle in Medien spielt, obwohl zur gleichen Zeit in Afghanistan zwei deutsche Soldaten fallen schon beinahe pervers. Dieser Riesenhype, der da plötzlich um den Fußball gemacht wird, schadet meiner Ansicht nach nicht nur dem Sport.
Als ich zum Hannover-Fan wurde, dümpelten die 96er in der Bedeutungslosigkeit in der zweiten Liga herum. Und NEIN, das war nicht "die beste zweite Liga aller Zeiten", das war "graueMausFußball" von lauter "graueMausVereinen". Solch schillernden Angriffsfußball wie ihn die TSG zelebriert, den gab es damals nicht zu sehen. Es gab auch kein "Hattrick" im Doofen Sport Fernsehen, sondern höchstens mal Bilder von einem Spiel der zweiten Liga am Sonntag in der Sport Reportage in ihrem ZDF. Im Übrigen sollten Sie wissen, dass man sich seinen Verein nicht aussucht... ich bin damals mit meinem Papa zum ersten Mal hingegangen, weil ein Pokalspiel gegen die Fohlenelf (meines Papas Lieblingsmannschaft) anstand und mein Papa mich mitnehmen wollte. Das Spiel haben die 96er gegen den übermächtigen Erstligisten gewonnen und ich war verliebt. So kam das. Ich habe auch noch nie behauptet, dass die Fans der TSG Erfolgsfans sind. Ich kann diese Einteilung ohnehin nicht gut leiden, finde es lediglich bemerkenswert, wenn zu einem Bundesligaspiel so wenig Fans mitreisen (auch wenn es "nur" gegen Hannover ging).
In den VIP-Bereich bei der TSG kann ja eh jeder gehen, man braucht nur eine Limo und Scheichkostüme... hehehe. Und ich habe NIX gegen Strickbloggerinnen, damit das nicht falsch rüberkommt (heute weiß man ja nie, weswegen so geklagt wird *flöt*), aber ich fand die Formulierung von Herrn Mark sehr niedlich und zum Schmunzeln.

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Alla guud, ich sehe es ein, Sie sind der treueste, leidenschaftlichste und traditionellste Fußballfan, den die Welt gesehen hat. Sie suchen sich keinen Verein aus, sie verlieben sich auf den ersten Blick in ihn. Was soll ich dazu noch sagen. Was haben Sie eigentlich für ein Sternzeichen? Liegt alles ganz bestimmt daran.

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Och Gottchen, Sie haben sich schon einmal mehr Mühe gegeben.

Ich bin sicher nicht annähernd der leidenschaftlichste und traditionellste Fußballfan und habe das auch nirgends behauptet.

Und in der Tat habe ich mir den Verein nicht ausgesucht, genauso wenig wie die Meisten, die ich kenne. Fragt man nach, warum sie Schalke-, Dortmund-, Bremen- oder Wasweißich-Fan sind, beschreiben es fast alle ähnlich wie ich. Ausgesucht habe ich mir damals einen Verein in der Bundesliga, zu dem ich halte. Das war der HSV und der ist auch heute noch einer der Vereine, die ich am sympathischsten finde. Übrigens auch auf Grund der Tatsache, dass dort mit der eigenen Tradition sehr bewusst umgegangen wird. Ich weiß auch nicht, ob ich mich damals in den Verein verliebt habe oder in das ganze Drumherum. Spielt ja auch keine Rolle. Ich war 11. Da ist man vielleicht noch schnell zu begeistern.
Warum Sie allerdings ständig versuchen, mir eine Kategorisierung in gute und schlechte Fans oder treue, leidenschaftliche und traditionelle und solche die all das nicht sind, zu unterstellen, erschließt sich mir nicht. Ich habe lediglch dafür plädiert, die Fankurven im Stadion so zu belassen, wie sie sind. Deswegen sind die Papas mit ihren Kindern, die im Familienblock sitzen, keine schlechteren Fans. Aber auch denen wird ein Teil fehlen, wenn die Kurven plötzlich nur noch mit Winkhändeschwenkern gefüllt werden.

Mit der Leidenschaft, mit der Sie die TSG und das Engagement von Herrn Hopp verteidigen, sind Sie auf jeden Fall ein leidenschaftlicherer Fan als ich in meinen Augen.

Ich werde trotzdem auch weiter meine negativen Empfindungen äußern, wenn unser Klubchef vehement die Abschaffung der 50+1-Regel fordert, solange diese noch besteht. Nach der europarechtlich bedauerlicherweise ziemich wahrscheinlichen Beseitigung selbiger, werde ich die Entwicklung beobachten. Nur weil Sie Tradition für überflüssig halten, muss ich ja nicht begeistert sein, wenn der e.V. irgendwann nix mehr mit den Fußballern am Hut hat und fremde Investoren alle Geschicke leiten. Ich werde jedenfalls niemals ein Fußballspiel von AWD Hannover oder so besuchen.
Die TSG wird ihren Weg gehen und vielleicht werden Sie dann in ein, zwei Jahren bei den Champions League Spielen in Sinsheim das ein oder andere wiedererkennen, was ich hier beschreie. Vielleicht auch schon früher

Ach ja, Sternzeichen halte ich für Humbug };-)

Zu Hopp noch: Feine Sache!

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Test Test

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Momentchen, ich unterstelle Ihnen eine Fankategorisierung? Sie selbst kategorisieren doch unentwegt. Es gibt solche wie Sie oder "Papas mit ihren Kindern" oder eben "Eventpublikum, Eventkultur, Fankultur wie sie in Hoffenheim entsteht, Kunden, anderes Publikum, Eventspackos, unkritisch, werbejinglesakzeptierend, den Sport nur teilweise verstehend, man muß dabei sein wenn alle hingehen, Fußball ist total in, Winkehändeschwenker". Wenn ich richtig zähle, stellen Sie drei Kategorien auf.
Dass Tradition für mich keine Bedeutung hat, habe ich nie gesagt. Ich finde es bemerkenswert, wenn sich Menschen ihr Leben lang für einen Verein begeistern, mit ihm durch dick und dünn gehen, ihn eben ins Herz geschlossen haben. Aber sind es nicht oft gerdade diese Fans, die vor lauter Liebe "unkritisch" sind und "hingehen weil es die anderen tun" oder weil sie es halt immer schon getan haben? Dieser Gewohnheitsfan stellt nichts mehr in Frage, das meinte ich wohl mit dem alten Muff. Okay, Sie sind nicht so, Ihnen stößt manches sauer auf und Sie würden sogar Konsequenzen ziehen.
Die "neue Fankultur" ist jung, sexy, erlebnishungrig. Sie sucht nach Vergnügen, will ihren Spaß haben. Der eine oder andere wird wieder abspringen, ganz klar. Aber jede Menge werden bleiben. Heutzutage gibt es so viele negative Lebensfaktoren und ich will doch meinen, dass diejenigen, die zum Fußball gehen -warum auch immer- diesen nicht begegnen wollen. In der Zeit, in der sie sich mit Fußball beschäftigen, können sie schon keine Kriege anfangen :-)
Der HSV hat heute übrigens irgendwie alt ausgesehen ...
Und der Jogi hat sich zusammen mit Hopp das Spiel angesehen, eieiei ...

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Nochmal, für mich gibt es einen Unterschied zwischen Fankurve und den restlichen Tribünen. Da kategorisiere ich tatsächlich, aber nicht in gut und schlecht. Dass ein Stadion mit 50 000 Zuschauern nicht nur von "Fanatikern" besucht werden kann, ist doch völlig logisch und dass ein Papa mit dem / der Lütten nicht in den Fanblock mit seinen rauen Sitten geht, halte ich auch für normal.
Mir persönlich gefällt es halt auch am Fußball, dass man den Gegner mal gepflegt bepöbelt. Ich stehe auch gerne auf, wenn es spannend wird. Dass ich da in letzter Zeit in der Bundesliga gerne zu hören bekomme, ich möge mich wieder setzen, man könne nix sehen, das finde ich schade. Is ja kein Kino, nech.
Ob die neue Fankultur sexy ist, kann ich nicht beurteilen, ich habe auch nix gegen Leute, die zum Fußball gehen, weil sie sich vergnügen wollen. Ich finde halt nur, sie sollen in andere Bereiche des Stadions gehen als in die Fankurve oder eben die Regeln, die sich in langen Jahrzehnten in diesen Kurven herausgebildet haben, mittragen. Man kann ja auch Verbesserungen einbringen, aber man muss ja nicht alles umwerfen wollen.
Und dass die Fans vor lauter Liebe unkritisch wären, kann ich nicht bestätigen. Aus den Kurven kam schon immer Kritik an allen möglichen Dingen. An Mannschaften, an Vorständen, an Verband und Liga. Diesen alten Muff, den Sie beschreiben, kenne ich nicht aus den Kurven.
So, um mal wieder zu Fußball zu kommen, wenn der angeblich große HSV auch mit 3 Toren Unterschied gegen die TSG verliert, dann bin ich ja etwas beruhigter };-) Wirklich feiner Angriffsfußball, so wie ich ihn von Rangnick schon seit Jahren schätze! Respekt, was da in kurzer Zeit für ein Team entstanden ist, da versteht einer seinen Job.
Einen Platz unter den ersten Fünf traue ich den Jungs definitiv zu. Mal sehen, ob sie sich ihre Unbekümmertheit noch ange erhalten können...
Ach ja, die TSG hat letzte Saison keines ihrer beiden Spiele gegen die Kickers aus Offenbach gewinnen können (mit fast identischer Mannschaft). Auch hier im Nachhinein Respekt an den OFC, auch wenn es nix genutzt hat.

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Ja, er versteht wirklich seinen Job! Stuttgart, Hannover, Schalke weinen ihm jetzt vielleicht doch noch das eine oder andere Tränchen nach. Hopp will ihn lange an den Verein binden, zwischen beiden stimmt die Chemie.
Ja, man kann es fast nicht glauben, was man da zu sehen bekommt, aber es ist nicht einfach Glück, es ist wirkliches Können! Und ich hoffe auch sehr, dass die Jungs keinen Höhenflug bekommen, sondern sich bewußt werden, dass sie hier alle zusammen Außergewöhnliches leisten und erreichen können. Rangnick hat die Fähigkeit, auf die verschiedenen Charaktere mit Einfühlungsvermögen und Menschlichkeit einzugehen und ihnen ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu vermitteln. Die Spieler fühlen sich sehr wohl in Hoffenheim.
Ja, der OFC ist ein ganz Großer, aber halt in der 3. ...

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*lach* frau grasdackel, ich mag Sie und den OFC auch, aber der OFC war noch nie ein ganz Großer und wird es wohl auch nie. Hängt mit Offenbach zusammen. Struktur und so. Hochverschuldete Stadt. Da geht nicht viel. Kein Hopp in Sicht };-)
Was Ralle angeht, in Hannover schätzen ihn die Fans noch immer sehr. Aber wir wären mit ihm abgestiegen. Wir konnten halt im Winter keine 20 Millionen ausgeben. Martin Kind und er waren auch nicht so dicke wie Hopp und er. Ich finde, er wirkte früher weniger arrogant, seit er bei Schalke angeheuert hat, kommt er irgendwie merkwürdig rüber. Täuscht aber sicher. Ich weiß noch, wie er nach einem Auswärtssieg in Köln zu uns in den Block kam, um sich bei uns für die Unterstützung und den Glauben an ihn zu bedanken. Das war eine nette Szene, die ich immer mit ihm verbinden werde. Wie den schönen Fußball, den Hannover unter ihm im Jahr 2002 in der 2.Liga gespielt hat...

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Nachtrag aktueller Art:

Hopp rettet Waldhof Mannheim

Mit einer Finanzspritze von 500.000 Euro hat Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp den Regionalligisten Waldhof Mannheim vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt.


Quelle (und der ganze Artikel): zdf.de

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Bei allem Lokalpatriotismus
weiß ich wirklich nicht, ob ich dieser Aktion Beifall klatschen soll.

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Tun Sie es nicht. Es ehrt Herrn Hopp, dass er den Mannheimern unter die Arme greift (wenn auch mit Peanuts), aber die stümperhafte Führung von Waldhof wird eine ähnliche Aktion am laufenden Band nötig machen... Fass ohne Boden und so. Der Mann soll sich auf sein Projekt äääähhh seinen Bundesligaclub konzentrieren und Waldof soll sich Profis sucen, die den Verein auf Vordermann bringen.

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Ach frau grasdackel, wie sich die Zeiten ändern...

"Ich finde das alles überaus sympathisch, das ausgewählte Personal, die charakterstarken Spieler, die wachsende Fankultur, die wie H. Mark es beschrieb, den alten Muff von vor hundert Jahren hinter sich läßt, all dies zeugt von sehr klugem Einsatz der Millionen. Es ist eine wahre Freude diesen ehrgeizigen, motivierten Spielern zuzuschauen, und das ist es doch, was letztendlich zählt."

*schmunzel*

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Es gibt h nur einen Verein und der heißt HSV

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VORSICHTIG Herr Cabmann, vorsichtig!
Immerhin verstehen die Sechsundneunziger sich ebenfalls als HSV.
Sie haben sich nur in der Raute vergriffen, wenn ich das hier mal so sagen darf ...

B.t.w. Herr Jammernich ... mein Beileid, mein aufrichtiges!

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Richtig, Herr slyboots, aber wir verstehen uns mit dem HHSV ja auch recht gut und ich sowieso, in den frühen 80ern, als 96 in der zweiten Bundesliga beheimatet war, war der Hamburger SV schon meine Lieblings-Bundesligamannschaft und es wäre mir eine große Freude, wenn sie endlich mal wieder die Schale holen würden. Aus diesen beiden Gründen gehe ich da gerne mit, Herr cabman: NUR der HSV! }:-)

Danke, Herr slyboot für die Anteilnahme!

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