Einer meiner besten Freunde ist heute zufällig in der Nähe. Wir treffen uns später auf ein leckeres Mahl und ein, zwei Getränke dazu. Ich freue mich. Wir sind seit mehr als 20 Jahren befreundet. Und obwohl wir seit mehr als 15 Jahren räumlich getrennt leben, sehen wir uns regelmäßig. Müssen nicht viele Worte wechseln, um uns zu verstehen.
Es gibt sie, so richtig echte, tiefe Freundschaften und sie sind sehr wertvoll! Dabei spielt es keine Rolle, ob man nahe beieinander wohnt und sich häufig sieht, oder ob eine Distanz dazwischen ist. Es wird ein schöner Abend! Wir werden über alte und neue Geschichten plaudern, in verrückten Erinnerungen schwelgen und uns zurückerinnern an die Schulzeit, das unbeschwerte Leben damals in den 80ern };-)

Vorhin im Radio: U2 mit "With or without you". Ich muss plötzlich an eine Gartenparty denken. Ich war ungefähr 15. Obiges Lied lief und Engtanz war angesagt. Meine Freundin war gerade zur Toilette und ihre beste Freundin fragte, ob ich mit ihr tanzen wolle. Warum nicht?
Nun ist es aber so, dass man ja in dem Alter noch nicht so ganz Herr seiner Hormone ist. Der enge Körperkontakt löste eine Blutverlagerung aus, die in der Sommerhose und bei dem kurzen Abstand schwer zu verbergen war. Entweder sich zum Affen machen und eine Körperhaltung einnehmen, die ungefähr in der Mitte den Abstand vergrößert, oder die beste Freundin der eigenen Freundin bemerken lassen, was für eine Wirkung der Tanz auf mich hat. Da Ersteres auch nicht gerade unauffällig gewesen wäre, entschloss ich mich für Plan B.
Die beste Freundin meiner Freundin grinste mich an und hob ihre Augenbrauen, sie sagte nix.

Heute morgen gegen 7:00 Uhr. Ich fahre zur Arbeit gen Westen. Im Rückspiegel ein grosser roter Ball, der sich elegant gen ultrablauen Himmel erhebt.
Heute nachmittag gegen 17:30 auf dem Heimweg gen Osten.
Im Rückspiegel ein grosser roter Ball, der sich elegant vom ultrablauen Himmel senkt.

Manchmal ist die Welt so simpel und doch so wunderschön!

Meine Frau ist der Ansicht, das Anstrengende am Familienleben sei, dass immer Jemand da ist und überall Sachen herumliegen, die einen selber nichts angehen. Aber das geht wohl Jedem so, oder? Ich z.B. hasse es, überall auf kleine Kügelchen zu treten. Die elektrische Legoeisenbahn, die seit Wochen im Wohnzimmer herumsteht, obwohl sie nie bespielt wird, ja, die nervt mich auch gewaltig.
Aber glauben Sie mir eins: Für nichts in der Welt würde ich das freiwillig eintauschen (schon gar nicht mit Jemandem, der in einer Feng-Shui-Wohnung lebt };-) )

...gefunden bei der Krake (google) und für passend befunden:

Novemberregen

Die grau gewachs’ne Wolkenschar
Sperrt vor dem Tag die Sonne aus.
Bin dieses Anblicks mir gewahr
Und schaue doch zum Fenster raus.

Novemberregen deckt den Tritt,
Fällt auf den Pfad, den ich beschritt,
Bevor er müde weitertreibt
Und mir den Weg weist, der verbleibt.

Von diesem Bilde angestaut
Vergieß’ ich Tränen zum Moment.
Novemberregen deckt die Haut,
Der leise sich zur Seele brennt.

Doch ist dies Herz im Herbst auch alt,
Legt’s ab zum Frühling die Gestalt
Und wirft den Schleier, der heut’ steht.
Wenn einst der dunkle Himmel geht.


Dank an den Autor... klick