Mittwoch, 5. März 2008
Schulzeit Erinnerungen II
Tja, Herr cabman wollte ja ein paar Erinnerungen, vor kurzem sorgte meine Frau für eine, indem sie mir ungarische Salami mitbrachte, somit also Teil II.
Es war 1988 (Olympia in Seoul, Holland ist Europameister ausgerechnet in Deutschland, George Bush sen. wird US-Präsident, Bayer Leverkusen holt den UEFA-Cup, Berlin (West) ist Kulturhauptstadt Europas und in Ramstein ereignet sich eine Flugshow-Katastrophe) als ich zum ersten Mal so verliebt war, dass es mehr als Knutscherei sein sollte. Aber wie das in dem Alter nunmal so ist, war es gar nicht so einfach, denn man hatte ja keine eigene Wohnung, in der man ungestört seine neuen Erfahrungen sammeln konnte. Somit geschah es immer mehr oder weniger heimlich.
Die Mama von der Angebeteten war Ungarin. Das hatte nicht nur positiven optischen Einfluss auf die Tochter, sondern auch weitere kulinarische Vorteile };-)
Abends kam sie oft ins Zimmer und brachte uns Abendbrot (die Vermutung liegt nahe, dass sie das tat, um zu schauen, was wir so taten, aber das störte mich nicht weiter, denn wir waren ja darauf eingestellt). Ich bekam immer lecker frische Brotstullen mit ungarischer Salami. Ich war ganz verrückt danach. Nur einmal haben wir nicht damit gerechnet. Wir hatten es uns gerade "kuschelig" gemacht, als es plötzlich an der Tür klopfte. Ich versuchte mir geschwind aber unauffällig unter der Decke die Unterhose und Hose wieder überzustreifen, aber das war unmöglich in der Kürze der Zeit. Also Plan B. Was zur Hölle sollte Plan B sein, verdammt. In Ermangelung einer besseren Idee schmiss sie also ihre Bettdecke über mich und behauptete, ich sei eingeschlafen (gut, dass sie einen Rock trug). Irgendwie glaube ich bis heute nicht, dass ihre Mama uns das abgekauft hat.
Als ich also neulich diese unheimlich leckere ungarische Salami gegessen habe, die mir meine Frau mitgebracht hat, musste ich an diesen Abend denken und es fiel mir mal wieder auf, dass es doch grosse Vorteile hat, wenn man alt genug für eine eigene Wohnung ist und nicht nur für die };)

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Dienstag, 4. März 2008
CeBIT
Heute war ich beruflich in der schönsten Stadt der Welt. Naja, eigentlich ist das Messegelände ja in Laatzen, aber was solls.
Leider war es im Grunde hinterher wie jedes Jahr, man sieht ein, dass ein Besuch der CeBIT sich für mich nicht wirklich lohnt.
Den Vogel abgeschossen hat in diesem Jahr eine kleine Firma namens Microsoft. Nicht nur, dass der Stand eine absolut unübersichtige Anhäufung von Partnerständchen war, auf meine Frage nach Informationsmaterial zum neuen Visual Studio 2008 an der Information dieses "Standes" kam folgende Antwort:
"Wir haben dieses Jahr einen paperless Stand, Sie können die Materialien aber alle aus dem Internet herunterladen!"

BITTE WAAAAAS????????

Und dafür lasse ich das abendliche Urmelspielen mit meiner Tochter sausen. Ich glaub, ich spinne!

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Montag, 3. März 2008
Armseligsprechung
"...wir haben uns dann leider von einem sehr armseligen Publikum hier im Moment, wie sich das so wiedergibt, muss man ganz einfach, darf man sich nicht so locken lassen..."
sprach Holger Stanislawski gestern im DSF nach der 3:4 Niederlage seiner Paulianer in Offenbach.
Was war geschehen? Die ersten 30 Minuten Spiel auf ein Tor, das von St. Pauli, jedoch ohne nennenswerte Gefahr. In dieser Zeit machte ein gewisser Trojan bei den Hamburgern auf sich aufmerksam, in dem er ständig ohne Fremdeinwirkung auf den Boden fiel und sich wild beschwerte. Der Schiedsrichter pfeift nicht, dafür aber das Offenbacher Publikum. In der 30. Minute dann ein Pass von Trojan auf Schnitzler, den dieser zum 1:0 für St. Pauli ins Tor schiesst. Trojan läuft darauf hin in die Offenbacher Kurve zum Jubeln, zeigt den Zuschauern den Mittelfinger und deutet an, uns zusätzlich noch den Anblick seines Hinterteils zumuten zu wollen. Dieses Verhalten wird anscheinend vom Schiedsrichter übersehen. Nicht so natürlich vom Publikum. Es entsteht eine unglaubliche Anti-Stimmung gegen die Hamburger. Jeder Ballkontakt von Trojan wird mit einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert belohnt. Im Gegenzug schießt Offenbach übrigens, die Spieler ebenfalls mit Wut im Bauch, den Ausgleich. Kurz vor der Pause und kurz nach der Pause zieht St. Pauli auf 3:1 davon, das Spiel scheint gegessen. Bis zur 55. Minute. Ludwig begeht eine versuchte Körperverletzung an Sichone und geht daraufhin völlig zurecht duschen. Kurz darauf wechselt St. Pauli Trojan aus, der sonst mit ziemlicher Sicherheit Gelb-Rot gesehen hätte. Bei seiner Auswechslung wurde er vom Publikum noch einmal nett verabschiedet. Er bedankte sich, in dem er mit seinen Händen den Spielstand 3:1 anzeigte. Nun folgte ein einziger Sturmlauf der Kickers, die am Ende im 4:3 Sieg mündete. Manchmal kann Fussball auch gerecht sein };-)
Armselig, mein lieber Herr Stanislawski war das Verhalten einiger ihrer Spieler (insbesondere Trojan) auf dem Platz, armselig war auch ihr Interview. Das Offenbacher Publikum hat die Provokation des Herrn Trojan erstaunlich friedlich beantwortet, es hätte auch schlimmer ausgehen können. Ich weiß nicht, was im Falle einer Niederlage geschehen wäre. Ich hoffe, dass sich die Herren beim DFB diese Sache einmal genauer ansehen und dass Herr Trojan nachträglich für seine grobe Unsportlichkeit bestraft wird. Insgesamt ging der Sieg übrigens total in Ordnung, da Offenbach über die 90 Minuten die deutlich aktivere Mannschaft war.

Also um die vielen angestauten negativen Emotionen der letzten Tage loszuwerden, war das ein ganz hervorragendes Spiel, dafür von meiner Seite dann doch ein klein wenig Dank an Herrn Trojan und auch an die Erbauer des Zauns zwischen Fans und Spielfeld...

Nachtrag:
"...Ein auf Biegen und Brechen erzwungener Sieg einer anarchischen Horde. Eigentlich genau das, was sonst angeblich die Fans am Millerntor so auszeichnen soll. Dass diese jedoch in Zeiten von Einlaufmusiken "Hells Bells" und Tormusiken "Blur - Song 2" in Wirklichkeit nur noch kommerzialisierte Clowns darstellen, wurde ihnen am Bieberer Berg in Offenbach eindrucksvoll bewusst gemacht. Ein historischer Sieg urwüchsiger, kraftvoller und ungezügelter Fankultur..."
Zitat aus "Die Welt", 03.03.08

Treffer, versenkt! Hehe...

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Samstag, 1. März 2008
Sturmwarnung
Ich werde wach, vermutlich weil ich Durst habe und zur Toilette muss. Draussen ist es stockdunkel und der Sturm bläst in Böen den Regen gegen das Fenster. Dieses Zimmer, das mir so vertraut sein sollte (hier habe ich vor einer halben Ewigkeit meine Frau zum ersten Mal geküsst), ist mir seltsam fremd. Ich drehe mich um und blicke die beiden Menschen an, die ich am meisten liebe. Sie liegen neben mir auf dem viel zu engen Schlafsofa. Das Gefühl des Fremdseins verschwindet nicht. Langsam taucht es auf und grinst mich an. Das Panikgollum
Ich will es packen, doch es ist glitschig wie ein nasser Fisch. Der Magen wird zu einem schweren, dicken Kloss. Gedanken schiessen mir durch den Kopf wie ein Lasergefecht in einem Star Wars Film. Ich kann sie nicht erfassen, denn sie sind viel zu schnell verloschen. Ich lege meinen Kopf an den Kopf des Kindes und schliesse die Augen. Komm Schlaf, komm wieder. Draussen erhebt sich der Sturm langsam zum Orkan. Blitze jagen durch die Nacht und Donner grollt. Wie soll man da einschlafen? Irgendwann muss es dennoch gelungen sein, denn als ich das nächste Mal bewusst etwas wahrnehme, klingen Geräusche aus der Küche. Es riecht wunderbar nach Kaffee. Meine beiden Süßen blicken mich an. Sie nehmen mich in den Arm. Ich schaue mich um. Das Gollum scheint verschwunden. Irritation bleibt zurück.
Vielleicht war es nur der Sturm. Oder zu viel Altbier vor dem Einschlafen. Man waas et nisch...

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Freitag, 29. Februar 2008
Weil es gerade passt
...zumindest zu meiner Stimmung!

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